Hatnäckigen Verspannungen kann man auch bei Tieren gut mit einer Wärmetherapie zu Leibe rücken. Das Gewebe gewärmt, der Stoffwechsel und die Durchblutung werden angeregt. Dadurch werden Schmerzen gelindert und die verspannte Muskulatur kann sich entspannen.
Nicht nur bei Verspannungen tut die Wärme gut, auch Arthrose-Patienten mögen diese Art der Therapie oft, die man auch gut zu Hause anwenden kann.
Was kann ich zur Wärmetherapie am Hund nutzen?
Körnerkissen
Wärmflaschen
Gel-Pads
Rotlicht-Lampe
Heiße Rolle
ACHTUNG: Das Wärmeempfinden der Hunde wesentlich feiner ist als das von uns Menschen. Die Temperatur sollte nicht zu heiß gewählt und sorgfältig überprüft werden, bevor sie am Hund vorgenommen wird. Das Tier sollte während der Therapie nicht unbeaufsichtigt sein. Geht der Hund weg oder schüttelt die Wärme ab, ist die Therapie beendet!
Wann darf ich keine Wärmetherapie anwenden?
Fieber
Entzündungen
Infektionserkrankungen
nicht eingestellte Herzerkrankungen
Wassereinlagerungen
offene Wunden
Tumore
schlaffe Lähmungen
Worauf es bei der Wärmetherapie noch ankommt, was du dafür benötigst und was zu beachten ist, erkläre ich u.a. in meinem Vortrag bei der VHS Mosbach am morgigen Donnerstag, 25.05.23 ab 18 Uhr.
Eine Massage ist eine Art der manuellen Therapien. Haut, Gewebe und Muskeln werden durch Dehnungs-, Druck- und Zugreize so beeinflusst, dass sie entweder an- oder entspannen. Die Entspannung bewirkt eine Schmerzlinderung, löst Verspannungen und Verklebungen im Gewebe, regt die Durchblutung und den Stoffwechsel an und macht die behandelten Stellen bewusst(er).
Die meisten Hunde genießen diese Art der Therapie und können gut entspannen.
Massagen kannst du bei deinem Hund jedoch auch sehr gut selbst zu Hause durchführen.
Kann dein Hund bei einer Massage entspannen? Oder habt ihr’s vielleicht noch gar nicht probiert? Worauf es ankommt, was du dafür benötigst und wie du am besten anfängst, erkläre ich in meinem Vortrag bei der VHS Mosbach am Donnerstag, 25.05.23 ab 18 Uhr.
Wer selbst schon einmal Physiotherapie in Anspruch genommen hat, weiß um die positive Wirkung. Nach Verletzungen, bei orthopädischen oder neurologischen Beschwerden, sowie vor und nach Operationen ist die Hundephysiotherapie genau das, was der Hund braucht, um wieder auf die Beine zu kommen.
Auch Hundesenioren profitieren von den verschiedenen Therapieformen wie Massagen, Manueller Therapie, Lymphdrainage, Wärme-, Ultraschall- oder Schallwellen-Therapie.
Die aktive Trainingstherapie kommt ebenfalls nicht zu kurz.
Kommst du das erste Mal mit deinem Hund zu mir, nehme ich mir 80 min Zeit für euch. Dein Hund hat so stressfrei die Möglichkeit, meinen Raum und mich kennenzulernen. Du kannst mir von eurer Vorgeschichte erzählen und ich kann mir Notizen machen.
Bringe am besten eine Decke für den Zuhause-Geruch und viele kleine, gute Leckerli oder das Lieblingsspielzeug deines Hundes mit.
Die weiteren Termine dauern dann 50 min und beinhalten je nach Bedarf passive Therapien, begleitende Maßnahmen, aktive Trainingstherapie und die Vermittlung von Hausaufgaben.
War dein Hund schon mal bei der Physiotherapie? Wenn ja: weswegen?
3 Tage Fortbildung liegen hinter uns. Paula ist mindestens genauso geschafft wie ich.
Osteopathie ist eine ganzheitliche Therapieform, die über kleine Veränderungen Großes bewirken kann. In Teil 1 von 3 waren Diaphragmen, die Cranio-Sacrale Therapie und auch schon parietale Techniken das Thema. Wir haben viel geübt und nicht nur die menschlichen Köpfe haben geraucht. Auch die Vierbeiner haben toll durchgehalten und fleißig mit uns geübt.
Danke an Paula, Vino, Sabrina und das Ausbildungs- und Therapiezentrum Woßlick für die tollen Tage!
Knorpel gibt es an vielen Stellen im Körper. Wir wollen heute über den Gelenkknorpel sprechen. Der befindet sich in allen Gelenken und hat die Aufgabe, die gelenkbeteiligten Knochenenden zu schützen. Der Knorpel ist quasi ein Puffer, der Stöße abfedert und auch teilweise die entstehenden Kräfte aufnimmt. Deshalb muss der Knorpel elastisch und geschmeidig sein. Leider nimmt diese Elastizität im Laufe des Lebens immer mehr ab, der Knorpel wird zunehmend spröde und verliert auch an Substanz.
Selbstverständlich kann man diesen Prozess am besten schon früh beeinflussen. Übergewicht vermeiden ist eine der Grund-Strategien. Der Knorpel trägt schon im Stand das komplette Körpergewicht, in Bewegung sind wir schnell beim Zwei- bis Dreifachen. Da wird schnell klar, dass jedes Kilo zu viel dem Knorpel schadet. Außerdem ist eine gesunde Ernährung ebenso wichtig. Hierzu zählt nicht nur die Versorgung mit ausreichend frischen Lebensmitteln mit genügend Vitaminen und Spurenelementen, sondern auch die ausgewogene Aufnahme von Fettsäuren. Und hier liegt sozusagen der Hund begraben: in vielen Fertigfuttersorten ist genau das nicht gewährleistet. Die gebarften Hunde haben hier einen Vorteil: in einem ordentlichen Futterplan ist das schon berücksichtigt.
Arthrose heißt der Zustand, wenn der Knorpel (oft erst mit zunehmendem Alter) degeneriert und die Gelenke nicht mehr so schmerzfrei funktionieren wie gewohnt. Der Körper bemerkt, dass der Knorpel nicht mehr richtig funktioniert und versucht dann, mit Ersatzmaterial zu reparieren. Das verschlimmbessert die Situation allerdings nur noch und das Gelenk wird noch unbeweglicher.
Durch regelmäßige Bewegung bleibt die Gelenkschmiere in Bewegung, dickt nicht so schnell ein und kann den verbliebenen Knorpel ernähren. Zu viel Schonung ist also gerade bei Arthrose nicht ratsam. Kaputt schonen nennt man das.
Lange Jahre wurde die Meinung vertreten, dass geschädigter Knorpel nicht regeneriert werden kann. Dass der Grundbaustein des Knorpels (Kollagen), oral eingenommen, sehr wohl den Knorpelabbau aufhalten und unter Umständen diesen sogar regenerieren kann, schrieb das Ärzteblatt schon 2004 (hier nachzulesen: https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Kollagen-Hydrolysat-stimuliert-den-Aufbau-von-Knorpel-318515.html).
Kollagenhydrolysat ist nichts anderes wie konzentriertes, tierisches Kollagen, meist vom Schwein oder Rind. Oft werden diesem ursprünglich weißen Pulver noch Zusatzstoffe, Geschmacksstoffe oder sonstige Nahrungsergänzungsmittel zugefügt, was die Hersteller sich dann auch ordentlich bezahlen lassen. Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel des renommierten Herstellers GELITA aus Nordbaden. Hier wird das reine Kollagenhydrolysat (vom Rind) hergestellt und abgefüllt – und unter anderem im Werksverkauf recht günstig vertrieben. In den Paketen mit 1 kg Gewicht ist also nur das Kollagenpulver, ohne weitere Zusatzstoffe. Es schmeckt relativ neutral und kann einfach übers Futter gestreut oder in etwas Joghurt oder Quark gerührt werden. Dosierungsempfehlung: 2 g je 10 kg Körpergewicht. Wer selbst nicht nach Eberbach fahren kann oder will, darf sich gerne bei mir melden – ich habe gerade meine Vorräte aufgestockt.
Ich arbeite mit dem, was ich bekomme. Und wenn der Bully partout nicht einsehen will, dass erst eine entspannende Massage und dann aktives Training sinnvoll ist, dann drehen wir den Spieß einfach um: dann wird erst geturnt und dann entspannt 😊🧡
Das ist Mala. Sie ist 13 Jahre alt und am Vestibular-Syndrom erkrankt. Das ist eine Erkrankung des Innenohrs, bei dem die meist älteren Betroffenen (ja, auch Menschen können das bekommen) an einem starken Drehschwindel und gleichzeitiger Übelkeit leiden. Dadurch ist die komplette Koordination gestört.
Mala war deshalb letzten Montag (also vor 7 Tagen) beim Tierarzt, der dann die Diagnose stellte und ihr Medikamente verordnete. Am Mittwoch war sie das erste Mal zur Physiotherapie bei mir. Da konnte sie nur liegen und hielt den Kopf immer stark nach rechts geneigt. Ich konnte nicht viel mehr für sie tun als ihre Halsmuskulatur zu lockern. Die war stark verspannt und das war sicher auch schmerzhaft. Sie ließ das geduldig über sich ergehen.
Am Freitag konnten wir dann tatsächlich schon erste stabilisierende und koordinative Übungen machen, der Nacken war auch nicht mehr ganz so verspannt. Diese Übungen haben Mala und ihr Frauchen als Hausaufgabe bekommen und wohl auch fleißig geübt.
Denn heute konnte sie schon aus eigener Kraft stehen und weitere Übungen mit mir durchführen. Schaut mal: auf dem Video sieht man schön, wie sie den Kopf selbständig neigen kann und selbst das Schütteln funktioniert schon wieder, ohne dass sie umfällt.
Am Vestibular-Syndrom zu erkranken, erfordert viel Geduld. Aber es ist oft nicht gleich das Ende! Danke Mala und Frauchen, dass ich euch begleiten darf und wir so toll zusammenarbeiten ❤
Was Pfotenpflege mit Physiotherapie zu tun hat und warum eine regelmäßige Pflege so wichtig ist, kann ich nicht in 3 Worten zusammenfassen. Aus diesem Grunde habe ich mich im Rahmen meiner Studienarbeit während der Ausbildung zur Hundephysiotherapeutin mit diesem Thema beschäftigt. Mein Werk könnt ihr hier downloaden.
Die Weitergabe ist ausdrücklich erwünscht, solange sie kostenlos und im Ganzen erfolgt. Mein Ziel ist, möglichst viele Hundemenschen für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren.
Wer sich selbst nicht an die Pfotenpflege seines Hundes wagen möchte, darf sich gerne bei mir melden. Ich biete dies als Dienstleistung in meiner Praxis an, gebe jedoch auch Tips und Tricks weiter, dass ihr das künftig auch zu Hause durchführen könnt.
Hui, war das ein Jahr! So schnell vorbei und doch so viel gelernt!
Danke an meine Lern-Mädels und natürlich Familie Woßlick, dass ich euch kennenlernen durfte ❤️
Vor einem Jahr haben wir gemeinsam die Ausbildung zur Hundephysiotherapeutin gestartet – und heute war schon meine letzte Prüfung! Zertifikat und Note gibt’s morgen 😉
Ich freue mich nun auf viele liebe Patienten, fleißige Patientenbesitzer und uns Mädels wünsche ich viel Freude bei der Osteopathie Weiterbildung 💪
Zum 4. Advent kümmern wir uns um ein Thema, das gleichzeitig zur Ernährungsberatung wie auch zur Physiotherapie passt: was ist Arthrose und wie kann man hier unterstützen?
Arthrose wird manchmal auch Osteoarthrose genannt und bedeutet eine Gelenkdegeneration. Grundsätzlich können arthrotische Veränderungen in jedem Gelenk auftreten. Die Veränderungen fangen immer mit einer Beschädigung des Gelenkknorpels an. Durch Verletzung des Gelenks (z. B. ein Unfall), Knochenbruch (und damit eine Fehlstellung), Entzündung (wie z. B. Arthritis), Instabilität (z. B. Ellbogendysplasie oder durch einen Kreuzbandriss verursachte Instabilität des Knies), Wachstumsstörung (z. B. isolierter Processus anconeus – IPA), Fehlstellung von Gliedmaßen (z. B. X-Beine) oder Autoimmunerkrankungen können die Oberfläche des Knorpels angreifen. Dadurch wird ein Teufelskreislauf in Gang gesetzt: der Körper möchte die Oberfläche des Knorpels mit Hilfe von Enzymen reparieren. Dies schädigt aber wiederum die Kollagenfasern des Knorpels, was zu einem Verlust von Gleitfähigkeit und Elastitzität des Knorpels und im weiteren Verlauf auch der Gelenkinnenhaut führt. Diese kann sich entzünden, verdickt sich dadurch und kann so das Gelenk nicht mehr richtig ernähren.Was nicht mehr richtig ernährt wird, verkümmert.
Liegen im betroffenen Gelenk auch Menisken oder Gelenkbänder, so werden auch diese nicht mehr richtig versorgt. Der Körper versucht nun durch Schmerzen und daraus resultierende Lahmheiten das Gelenk zu schonen. Das befeuert den Teufelskreis noch, denn die Gelenkflüssigkeit braucht die Bewegung, um geschmeidig zu bleiben. Hier kommt die Physiotherapie ins Spiel: passive Bewegungen und manuelle Therapie können die Gelenke in Bewegung (ohne Belastung) und somit die Gelenkflüssigkeit geschmeidig halten.
Im fortgeschrittenen Stadium der Arthrose bildet der Körper Knochenanbauten, um das Gelenk vermeintlich zu stabilisieren. Diese sogenannten Osteophyten können mit Hilfe eines Röntgenbildes sichtbar gemacht werden. Häufig sind sie an den Rändern der knorpeligen Gelenkfläche zu finden.
Das erste Symptom der Arthrose ist oft der sogenannte Anlaufschmerz – nach dem Aufstehen sind die ersten Schritte holprig, nach einigen Schritten ist der Gang wieder normal. Viele Arthrose-Patienten zeigen auch Schmerzen bei Wetterumschwüngen oder nasskaltem Wetter. Die Lahmheiten von leicht bis hochgradig sind sehr unterschiedlich ausgeprägt und die Schwere kommt auf das Stadium der Arthrose an. Sind schon Knochenanbauten vorhanden, ist das Gelenk in seinem Bewegungsradius eingeschränkt, dadurch entstehen Verspannungen und Muskelabbau.
Die Arthrose ist ein komplexes Beschwerdebild, das nicht geheilt werden kann. Die Behandlung besteht aus mehreren Bausteinen. Durch Einsatz von Schmerzmitteln soll eine bestmögliche Beweglichkeit des Gelenks erreicht werden. So kann der Abbau des Knorpels und der Fortschritt der Krankheit verlangsamt werden. Das richtige Schmerzmittel wählt euer Tierarzt aus, ebenso wird er weitere Behandlungsmethoden wie Gelenkinjektionen, Goldimplantationen oder Operationen mit euch besprechen. Physiotherapie sollte frühzeitig und regelmäßig erfolgen, um ebenfalls das Gelenk beweglich zu halten. Mit einem passenden Mantel für kaltes und nasses Wetter, einem guten Hundebett und regelmäßiger Wärmetherapie (z. B. mit Rotlicht oder Körnerkissen) könnt ihr auch zu Hause viel für euren Hund tun. Zudem kann mit diätetischen Maßnahmen der Verlauf der Arthrose beeinflusst werden.