Ganz klar: jein. Es gibt tatsächlich Hunde, die brauchen (zumindest im jungen Alter) keine Zahnpflege. Das ist allerdings die Minderheit. Der Großteil aller Hunde hat mehr oder weniger Zahnbeläge, die früher oder später zu Zahnstein werden. Hierbei hilft ganz klar nur Zähneputzen.
Ob das nun täglich (in den schlimmeren Fällen) oder nur alle paar Tage (in den leichteren Fällen) passieren sollte, ist individuell zu entscheiden.
Mit welchem “Werkzeug” das geschieht, ist ebenso individuell:
Fingerlinge gibt es in jeder Drogerie beim Babybedarf aus Baumwolle. Im Tierfachhandel gibt es oft auch welche aus Silikon mit weichen Borsten oder Noppen. Fingerlinge sind ideal, um den Hund an die regelmäßige Zahnpflege zu gewöhnen. Anfangs kann man sanft probieren, mit dem Finger an der Zahnreihe entlangzustreichen. Später kommt der Fingerling dazu. Entweder mit Wasser angefeuchtet oder mit etwas Kokosöl benetzt. Das schmeckt den meisten Hunden und zudem wirkt es noch antibakteriell.
Zahnbürsten mit weichen Borsten gibt es ebenfalls in der Baby-Abteilung jeder Drogerie* oder im Tierfachhandel*. Mittlerweile gibt es sogar für Baby und Hund Bürsten, die durch die spezielle Anordnung der Borsten gleichzeitig die Zähne innen, außen und die Kaufläche säubern (siehe Links).
Ganz wichtig: wenn Zahnpasta verwendet werden soll, immer eine geeignete für Hunde benutzen! Zahnpasta für den Humaneinsatz sind gänzlich ungeeignet für Hunde, da viele für Hunde giftige Süßstoffe enthalten und außerdem die scharfen Geschmacksstoffe für Hunde nicht verträglich sind.
Zum Anlösen von hartnäckigen Belägen ist auch die Nutzung von den QCHEFS Zahnputzflocken super geeignet. Regelmäßig abends als Betthupferl geschleckt und die Beläge können einfacher entfernt werden. Das Gleiche kann mit dem Zahnpflegeöl von Naturavetal erreicht werden, das mit Hilfe eines Pinsels oder einem sauberen Fingerling auf die Beläge aufgebracht wird.
Von Präparaten mit Seealgen rate ich dringend ab. Die Seealge Ascophyllum nodosum wirkt sicher sehr gut gegen Zahnstein, sie ist allerdings die jodhaltigste Alge und wird bei selbst zusammengestellten Futter-Rationen zur Deckung des Jodbedarfs eingesetzt. Das bedeutet bei einer zusätzlichen Fütterung von jodhaltigen Zahnpflegeprodukten eine heftige Jod-Zufuhr, die die Schilddrüse aus dem Tritt bringen kann.
Wer bei der Zahnpflege trainierische Unterstützung benötigt, wendet sich einfach an eine versierte Trainerin, z. B. hier: www.hundehaltertraining.com
Wer alles nochmal genau nachlesen möchte, darf sich gerne mein Merkblatt Zahnpflege herunterladen.
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